Fragt man in Deutschland nach Eishockey, werden vielleicht ein paar große Namen genannt. Von der DEG und den Kölner Haien hat jeder schon mal gehört, auch Adler Mannheim oder Eisbären Berlin kennen die meisten.
Dabei gibt es in Deutschland doch auch noch internationale Rekorde zu feiern. Durch die neuen Regeln zur Verlängerung in den Play-Offs haben Köln und Mannheim es geschafft, daß drittlängste Spiel der Welt aufs Eis zu zaubern.
Das Spiel lief eigentlich von den Zahlen wie jedes andere auch: 3-1 / 1-1 / 0-2 = 4-4 nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten. Also ab in die Verlängerung(en), so oft 20 Minuten, bis einer ein Tor erziehlt. Womit da wohl keiner gerechnet hat, war, daß das etwas länger dauern sollte. Erst in der 6. Overtime, und zwar nach 8:16 Minuten erziehlte Philip Gogulla den erlösenden Treffer für Köln. Gespielt waren bis dahin also 168:16 Minuten effektive Spielzeit. Inkl. Pausen waren es 6:29 Stunden. Das entspricht 6 ganzen Spielen plus ein paar zerquetschte Minuten.
Einen ganz anderen Rekord gab es bei den Moskitos in Heilbronn im 3. Spiel der Play-Off-Viertelfinal-Serie der zweiten Liga. Alles sah nach einem sicheren Sieg für die Falken aus, als Patrick Strauch bei 57:36 zum vermeindlich entscheidenden 6:2 in Unterzahl einnetzte. Doch die Moskitos hatten Glück und trafen durch Danny Albrecht bei 57:59 noch in der gleichen Überzahlsituation zum 6:3. 28 Sekunden später markierte Christopher Schadewald das 6:4 (58:27). Noch 1:03 Minuten Spielzeit verblieben, der Rückstand von zwei Toren kaum aufholbar. Und während Torhüter Daniel Wrobel noch vom Eis fuhr, um einem weiteren Essener Angreifer Platz zu machen, erzielte Robin Sochan den Anschlusstreffer bei 59:12. Nun war die Chance auf Verlängerung da, alles wurde nach vorne geworfen. Doch die Sekunden rannen dahin, noch 10, und die Essener waren tief in der eigenen Hälfte. 9, 8, 7, der Angriff lief über links, 6, 5, 4, Schuss von Bartek, gehalten, 3, Nachschuss Sochan, 2, … UND TOR FÜR DIE MOSKITOS!
6:6 durch Robin Sochan bei 59:58. Der ganze Gästeblock stand Kopf, alle Heilbronner trauten ihren Augen nicht. Wie konnte man nur ein so sicher geglaubtes Spiel noch zum Ausgleich kommen lassen?
In der Verlängerung machte dann nach Mat Hubbauer nach 2:47 Minuten alles klar und die Essener führen in der Play-Off-Serie nun mit 2:1.
Dagegen sieht das „Monday Night Miracle“ alt aus, denn dort wurde ein 5:1 Rückstand innerhalb der letzten 10 Minuten aufgeholt. Die Moskitos brauchten für den Vier-Tore-Rückstand nur 119 Sekunden.
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