Seit guten fünf Jahren beschäftige ich mich immer wieder mit GNU/Linux und seinen Distributionen. Angefangen hat es mit Ubuntu 6.06, Fedora 5, SuSE Linux 10.0/10.1. Damals fand ich Ubuntu wegen zwei Punkten gut: Das Konzept, halbjährlich neue, stabile Versionen zu veröffentlichen, dabei aber auch die Aktualität der Software im Fokus zu behalten, und die Verknüpfungen zum Thema Menschlichkeit, Freiheit etc.
Damals bin ich auch das erste Mal mit Gnome in Kontakt gekommen, und bevorzuge seitdem diese Desktop-Umgebung.
Zwischenzeitlich wurde es etwas weniger, weil ich auch nicht die Hardware hatte, um parallel zu meinem Windows-PC noch eine Linux-Kiste laufen zu lassen. An Dual-Boot habe ich mich immer wieder versucht, habe es aber nie genutzt.
Das erste mal wieder kam ich Mitte letzten Jahres in die Versuchung, Linux zu installieren. Ich hatte einen Laptop geschenkt bekommen, einen schon etwas betagten, mit Celeron Prozessor mit 1,7 GHz. Da spiele ich kein Win7 mehr drauf, und WinXP war mir dann doch zu alt. Also habe ich die Chance genutzt und habe Ubuntu 10.04 installiert. Seitdem nutze ich ihn regelmäßig, vor allem in der Uni.
Dabei haben sich bisher keine Probleme ergeben, die ich nicht ziemlich leicht beheben konnte. Selbst in einer Veranstaltung, als wir eine experimentelle Uhr mit Lagesensoren benutzt haben, ließ die zugehörige Software sich nach einiger Fummelei installieren.
Der W-LAN-Adapter arbeitet out of the box, die Verbindung per VPN ins Uni-Netz war dank einer ordentlichen Anleitung auch ruck zuck eingerichtet, mein Handy zum Surfer über UMTS wurde ohne mein Zutun direkt beim ersten Einstöpseln eingerichtet.
Alles in allem muss ich sagen, ich bin sehr zufrieden.
Nun habe ich vor gut einer Woche eine neue Grafikkarte geschenkt bekommen, und auf einmal konnte ich meine beiden Monitore nicht mehr per VGA-Kabel anschließen. Leider können die beiden aber nur VGA. Also habe ich meinen alten Rechner wieder rausgekramt, die Ubuntu-Live-CD eingelegt und schnell das System installiert. Denn beide Monitore wollen solange, bis der passende Adapter da ist, genutzt werden.
Nun stelle ich mir seit über einer Woche die Frage, was können andere Distributionen mir mehr bieten als Ubuntu? Debian habe ich parallel installiert, openSUSE per LiveDVD ausprobiert, die Gentoo-LiveDVD habe ich probiert zu starten (hat nicht geklappt), LinuxMint habe ich in VirtualBox installiert. Diese konnten mich nicht überzeugen.
Da es ganz schön Arbeit macht, die ganzen verschiedenen Distributionen herunter zu laden, zu brennen und dann zu starten bzw. zu installieren, habe ich nach einem Vergleich gesucht. Wirklich was handfestes und aktuelles habe ich da nicht gefunden, doch ein paar Sachen sind mir in die Finger gekommen, die ich auf jeden Fall hier verlinken will:
- Distrobashing der CCC aus dem Jahre 2006 (Aktualität ist was anderes, aber das Video ist trotz oder gerade wegen seiner zwei Stunden echt klasse)
- Linux-Beginnerforum Thema: Eigenschaftenvergleich verschiedener Linuxdistributionen
- Distro Chooser von polishlinux.org (Durch mehrere Fragen wird herausgefunden, welche Distro zu einem passt. Meine Ergebnisse waren: 1. Mandriva Linux, 2. openSUSE, 3. Fedora, 4. Ubuntu Linux, 5. Xandros Desktop OS) Achtung Englisch
- Linux Distribution Chooser von zegeniestudios.net (Wie der Distro Chooser, nur etwas hübscher und auf Deutsch. Meine Ergebnisse: 100% Übereinstimmung mit Debian, Mandriva, Fedora, openSUSE, Ubuntu, LinuxMint)
Natürlich sind solche Späße wie der Distro Chooser und der Linux Distribution Chooser nicht ernst zu nehmen. Auch erfährt man da zu wenig über die Hintergründe. Dafür lohnt sich der Blick auf
Hier erfährt man regelmäßig Neuigkeiten der Distributionen und kann die „bedeutensten“ mit deutschsprachigen Beschreibungen vergleichen. Wer sich wirklich über die Distributionen informieren will, sollte neben Wikipedia auf jeden Fall hier rein schauen.
So, jetzt habe ich über 500 Wörter geschrieben, nur für ein paar Links. Aber ich hoffe, dass es dem ein oder anderen hilft, anhand dieser seine passende Distribution zu finden.